Sonntag, 20. August 2017

Es rattert.

Die Welt ist zu laut. Ständig. Als hätte jemand den Lautstärkeregler nah seines Anschlages gedreht und dort eingefroren. Es ist zu hell, alles, nur wenn es bereits dunkel geworden ist, findet der Sehsinn ein wenig Entspannung - bis das Licht angeht. Bewegungen erscheinen mir viel zu schnell, (Mit)Autofahren ist eine Qual, weil meine Wahrnehmung gar nicht so schnell hinterherkommt, wie die Welt an mir vorbeifliegt. Schließe ich die Augen, fühle ich ebendies, ohne jedoch die  Bilder dazu wahrzunehmen - das Auto bewegt mich, aber das Körpergefühl kann dieser Bewegung nicht schnell genug folgen. Alle Sinne spielen mir einen Streich. Nichts ist mehr passend, die Wahrnehmung ist überfordert und ver-rückt - überall. Es gelingt mir nicht, zu filtern, damit alles sich wieder auf ein erträgliches Maß reduzieren lässt.
Mein Innen scheint - auch wenn mein Körper mal schläft - stets wach und sendet nonstop Bilder Bilder, Bilder. Kein Stillstand. Wenn ich schlafe, wache ich genauso fertig und erschöpft auf, wie ich auch eingeschlafen bin. 
Ich atme und habe stets das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Alles ist mir schwer. 
In mir rattert es permament, ein Geratter wie es durch das Bedienen einer dieser ganz alten Schreibmaschinen verursacht wird. Laut und durchdringend. In einer Tour - und ich habe fast keinen Einfluß darauf. Lediglich wenn ich etwas tue, körperlich, mit meinen Händen. Nähen, Möbel bauen. Immer machenmachenmachen. Irgendwann aber ist das Machen aufgebraucht, ich komplett durchgeschwitzt und körperlich einfach fertig, und dann lässt es sich wiederum nicht stoppen. Und rattert und rattert und rattert.

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